Parameter der Dynamischen Gleichgewichtsumlegung (DUE)

Dynamische Gleichgewichtsumlegung: Register Basis

Element

Beschreibung

Min. Kapazitätsfaktor für Gridlockbedingungen

Bilden mehrere verkehrsreiche Strecken einen geschlossenen Kreis im Netz, kann die dynamische Umlegung zu einem Gridlock führen - das Netz wird zugestaut. Im einfachsten Fall geschieht das bei einem Kreisverkehrsplatz, der in mehrere Einzelknoten aufgelöst ist. Ein Gridlock kann tatsächlich eine reale Überlastung darstellen, manchmal handelt es sich jedoch um ein Artefakt, das nur als Zwischenzustand während der Iterationen auftritt. Um diese künstlichen Gridlocks zu umgehen, kann eine (kleine) Menge der Streckenkapazität immer verfügbar gemacht werden, selbst unter sehr verkehrsreichen Bedingungen.

Hinweis

Ein Gridlock ist stark von Verflechtungsprioritäten beeinflusst, besonders im Fall von Kreisverkehren, in denen – wie in der Realität – die Fahrzeuge Vorrang haben sollten, die sich bereits im Kreisverkehr befinden. Innerhalb von DUE werden Verflechtungsprioritäten jedoch bei Auftreten von Rückstau auf der stromabwärts liegenden Kante auf der Basis der Abbiegerkapazitäten bestimmt (Grundlagen: Stochastische Umlegung). Das ermöglicht es, Abbiegerkapazitäten so zu definieren, dass sie den Abbiegerprioritäten entsprechen, wie im Beispiel unten, wo Strecken die echten Straßenkapazitäten simulieren, während Abbieger mit sehr hoher (unbegrenzter) Kapazität priorisierte Zuflüsse simulieren. Auch Dummy-Strecken können zu dem Zweck verwendet werden.

Kurzwegsuche

Maximale erwartete Kosten

Maximale generalisierte Kosten für jede Verbindung im Netz.

Hinweis

Auf dem Stand der jetzigen Implementierung verwendet DUE eine Kurzwegsuche, die auf der Schätzung der maximalen Kosten basiert. Die generalisierten Kosten werden in monetären Werten wiedergegeben und der standardmäßige value of time (10 Währungseinheiten / h) und die standardmäßig maximalen Kosten von 100 entsprechen einer maximalen Reisezeit von 10 h je Quelle-Ziel-Beziehung. Die Werte sind zu ändern, falls sie im aktuellen Netz größer sind.

Diskretisierung der Kosten

Kleinste Differenz generalisierter Kosten, die als ungleich null gilt.

Hinweis

Je kleiner die Diskretisierung der Kosten, desto langsamer die Simulation.

Abbruchbedingung

Maximale Rechenzeit

Das Verfahren bricht nach der eingestellten Rechenzeit ab.

Maximale Anzahl Iterationen

Das Verfahren bricht nach der eingestellten Anzahl äußerer Iterationen ab.

Maximale relative Abweichung

Das Verfahren bricht ab, wenn die relative Abweichung des Widerstands das Konvergenzkriterium erreicht hat (Grundlagen: Konvergenzkriterien der Umlegungsqualität).

Rückstau

Rückstau berechnen

Ist die Option ausgewählt, wird im Modell horizontaler Stau berücksichtigt. Falls der horizontale Stau über die Länge der Strecke hinausgeht, setzt er sich auf stromaufwärts liegende Strecken fort.

Hinweise

Ein Rückstau ist ein eigenständiges Teilproblem des Netzausgleichs, das durch eine geschachtelte innere Iteration gelöst wird.

Horizontale Staus führen zu realistischeren Staueffekten. Ihre Berechnung dauert jedoch länger.

Das Streckenattribut PlatzProPKWE ist entscheidend für die horizontale Staupropagierung. Wird der Stau in Bezug auf beobachtete oder erwartete Daten zu schnell rückwärts propagiert, sollte der Wert PlatzProPKWE herabgesetzt werden.

Ist die Option nicht ausgewählt, geht das Modell von vertikalem Stau aus.

Auch dieser erfasst, wo Strecken überlastet sind, leitet aber Belastungen nicht auf stromaufwärts liegende Strecken weiter.

Hinweise

Gibt es vertikalen Stau (die Rückstauberechnung ist also nicht aktiv), sind die Streckenattribute PlatzProPKWE und DUEStauWellenGeschw nicht erforderlich.

Wir empfehlen, das Verfahren in einem neuen Netz zuerst ohne Rückstau zu rechnen, da Sie so Probleme oder Eingabefehler, zum Beispiel inkorrekte Strecken- oder Abbiegerkapazitäten, leicht identifizieren können.

Maximale Anzahl Iterationen

Maximale Anzahl der Iterationsschritte für die Rückstauberechnung

Maximale relative Abweichung

Die Rückstauberechnung bricht ab, wenn für alle Strecken die relative Abweichung der Ausgangskapazitäten zwischen der aktuellen und der vorigen Rückstauiteration kleiner als der angegebene Wert ist.

Dynamische Gleichgewichtsumlegung: Register Umlegungszeitraum

In diesem Register legen Sie den Umlegungszeitraum fest und unterteilen ihn für die Berechnung in Zeitintervalle. Die Zeitintervalle können unterschiedlich lang sein, beispielsweise können nachts längere Zeitintervalle und während Spitzenzeiten kürzere genutzt werden. Dafür unterteilen Sie den Umlegungszeitraum in mehrere größere Zeitabschnitte, innerhalb derer Sie jeweils die Anzahl und damit die Länge der Zeitintervalle festlegen.

Hinweis: Die Rechenzeit erhöht sich in etwa proportional mit der Summe der definierten Zeitintervalle.

Element

Beschreibung

Umlegungszeitraum

Hier geben Sie den gewünschten Umlegungszeitraum ein.

von

Beginn des Umlegungszeitraums

Hinweis

Der Umlegungszeitraum kann länger als 24 Stunden sein, damit auch bei einer Ganztagsumlegung ein angemessener Nachlauf eingestellt werden kann.

bis

Ende des Umlegungszeitraums

Nachlaufzeitraum

Angabe des Zeitraums, in dem die Fahrzeuge noch fahren, aber keine neue Nachfrage in das Netz geladen wird.

Hinweis

Der Nachlaufzeitraum sollte so groß sein, dass am Ende der Flusspropagierung alle Fahrzeuge ausgefahren sind.

Zeitintervalle für Ausgleich

Über die Schaltflächen unterhalb der Tabelle können Sie Einträge hinzufügen oder löschen.

Innerhalb der Zeitintervalle werden in der Umlegung Routen gesucht und Belastungen eingespeist.

Hinweise

Nachfrage wird nur innerhalb der Ausgleichs-Zeitintervalle ins Netz gespeist, wobei das Abfahrtszeitintervall (Wegebelastung je Zeitintervall) sich vom Wunschabfahrtszeitintervall (Nachfrage je Zeitintervall) unterscheiden kann. Diese zeitliche Elastizität wird über die Parameter c, d, max. DeltaT (früh) und max. DeltaT (spät) im Register Wahl gesteuert.

Zeitintervalle für Nachlauf

Über die Schaltflächen unterhalb der Tabelle können Sie Einträge hinzufügen oder löschen.

Zeitintervalle als Analysezeitintervalle übernehmen

Ist die Option ausgewählt, werden die hier definierten Zeitintervalle auch als Analysezeitintervalle genutzt.

Hinweis

Falls in den allgemeinen Verfahrenseinstellungen Analysezeitintervalle definiert sind, werden diese ignoriert.

Ist die Option nicht ausgewählt, werden die hier definierten Zeitintervalle nicht als Analysezeitintervalle übernommen. Stattdessen werden die in der Liste Zeitintervallmengen definierten Analysezeitintervalle für die Berechnung der Ergebnisse (zum Beispiel Belastungen) verwendet (Zeitintervallmenge als Analysezeitintervallmenge festlegen).

Hinweis

Wenn Sie die hier definierten Zeitintervalle nicht als Analysezeitintervalle übernehmen, sollten Sie darauf achten, dass die verschiedenen Intervalle zusammenpassen. Beispielsweise können Sie mehrere Zeitintervalle zu längeren Analysezeitintervallen zusammenfassen.

Dynamische Gleichgewichtsumlegung: Register Wahl

Element

Beschreibung

Anzahl deterministischer Iterationen vor den Probit-Iterationen

Anzahl der ersten Iterationen des Verfahrens, die eine Alles-oder-Nichts-Umlegung verwenden, bis der günstigste Weg je Quelle-Ziel-Beziehung gefunden ist. Danach folgen die Probit-Iterationen, bei denen die Netzbelastungen gestört werden, um alternative Wege zu erzeugen.

Hinweis

Wenn Sie Probit deaktivieren möchten, setzen Sie den Wert auf die Maximale Anzahl Iterationen im Bereich Abbruchbedingung (Dynamische Gleichgewichtsumlegung: Register Basis).

a

Multiplikator für die Maut

b

Multiplikator für die Fahrzeit, d. h. value of time

c

Multiplikator für eine frühe Abfahrt, d h. für die Differenz zwischen gewünschter Abfahrtszeit und tatsächlicher Abfahrtszeit (falls die tatsächliche Abfahrtszeit vor der gewünschten liegt)

d

Multiplikator für eine späte Abfahrt, d. h. für die Differenz zwischen tatsächlicher Abfahrtszeit und gewünschte Abfahrtszeit (falls die tatsächliche Abfahrtszeit nach der gewünschten liegt)

max. DeltaT(früh)

Maximale Verschiebung der tatsächlichen Abfahrtszeit auf einen Zeitpunkt, der eher ist als die Wunschabfahrtszeit.

Hinweis

Wenn Sie die Wahl der Abfahrtszeit deaktivieren möchten, setzen Sie den Wert auf 0.

max. DeltaT(spät)

Maximale Verschiebung der tatsächlichen Abfahrtszeit auf einen Zeitpunkt, der später ist als die Wunschabfahrtszeit.

Hinweis

Wenn Sie die Wahl der Abfahrtszeit deaktivieren möchten, setzen Sie den Wert auf 0.

Varianz

Für Probit-Iterationen die Varianz der Normalverteilung, aus der die gestörten Netzwiderstände gewonnen werden.